Greensel / Credit Suisse: Financial Dancing – Ein Expat-Leitfaden für die Schweiz

Die Probleme des Finanzunternehmens sind ein Schlag für den Chef der Schweizer Bank, der die Seite löschen möchte.

Das Finanzunternehmen Greensill Capital versteht sich als karierter Innovator, der günstige Finanzierungen bietet, indem er Rechnungen in anleihenähnliche Anlagen umwandelt. Die disruptive Finanzierungsgruppe selbst ist jetzt in Trümmern. Seine Probleme unterstreichen die Schwächen des scheinbar attraktiven Geschäftsmodells.

Greensel versuchte am Dienstag, die Insolvenz in Australien, der Heimat des Milliardärsgründers Lex Greensel und seiner Muttergesellschaft, zu schützen – obwohl der größte Teil des Geschäfts in London angesiedelt ist. Auslöser war der Schritt der Credit Suisse am Montag, nach einem teilweisen Rückzug der Versicherer 10 Milliarden US-Dollar an Mitteln einzufrieren, die in Kredite von Greensel investiert wurden.

Das größte Problem ist ihre Überbelichtung mit dem Metall-Tycoon Sanjeev Gupta, dessen Versuch, mehr Geld vom kanadischen Vermögensverwalter Brookfield zu leihen, inzwischen zusammengebrochen ist. Die Bedenken hinsichtlich der Risikokonzentration werden durch die Mehrdeutigkeit der Investitionen und die Intervention der deutschen Aufsichtsbehörde BaFin verschärft.

Er hat die laufenden Geschäfte einer Tochtergesellschaft von Greensill Banking, die am späten Dienstag entstanden ist, direkt überwacht. Investitionen in kurzfristige Schulden für diversifizierte Unternehmen scheinen ein geringes Risiko zu sein. Greensel hat auch Lieferanten geholfen, die aufgrund verspäteter Zahlungsrechnungen infolge der Finanzkrise unter besonderen Druck geraten sind.

Das Modell weist jedoch große Mängel auf. Eine davon ergibt sich aus der Bilanzierung von Lieferkettenfinanzierungen. Da es nicht als Schulden eingestuft wird, zieht es häufig stark verschuldete Unternehmen an. Ein weiterer Grund ist die Komplexität der Strukturen. Für die Kreditgeber, die diese Transaktionen finanzieren, ist es schwierig, alle Risiken zu identifizieren.

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Ein Schlag für die Credit Suisse

Die Probleme von Greensel sind ein Schlag auf den neuen Chef der Credit Suisse, Thomas Gottstein, der nach einem Jahr verheerender Schlagzeilen unbedingt die Liste bereinigen wollte. Es ist peinlich, dass die Schweizer Bank ihr Engagement im vergangenen Jahr erhöht hat, indem sie 160 Millionen US-Dollar an Australian Greensel Holdings geliehen hat. Schon damals gab es zahlreiche Hinweise auf mögliche Probleme.

Ein Präzedenzfall entstand, als die in Zürich ansässige Greater Amman Municipality 2018 gezwungen war, einen Fonds zu liquidieren, der stark in illiquide Anleihen investiert hatte, die Greensel für Gupta-Unternehmen arrangiert hatte. Es gab auch einen Streit über einen Interessenkonflikt in Bezug auf SoftBank, das japanische Technologiekonglomerat. Sie investierte nicht nur in Greensill, sondern investierte auch Geld in Credit Suisse-Fonds, die wiederum Start-ups, die vom Vision Fund von SoftBank unterstützt wurden, mit Lieferkettenfinanzierungen versorgten.

Der Vision Fund hat seine Beteiligung an Greensill bereits reduziert. Banken wie die Credit Suisse sollen die Informationsasymmetrie nutzen, die Brokern zur Verfügung steht, um Ärger zu vermeiden. Die Greensel-Katastrophe zeigt, wie einfach es für den Kunden oder die Finanzierungstechnologie ist, diesen Vorteil zu stornieren.

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