Wie findet man die richtige Vermögensverwaltung?

In Zeiten der Niedrigzinsphase bei gleichzeitig hoher Inflation ist Sparen keine Option, um sein Geld für sich arbeiten zu lassen. Das Geschäft an der Börse ist deutlich lukrativer, aber nicht jedermanns Sache. Mit einer guten Vermögensverwaltung ist es allerdings möglich, seine Aktionen auf dem Börsenparkett einem Experten zu überlassen, der bestens mit dem Anlegen in Aktien, EFTs, CFDs, Futures und Co. vertraut ist.

Steht der Beschluss für einen Vermögensverwalter, geht es darum, den richtigen Anbieter zu finden. Wie geht man hierbei vor?

Kompetenz

Gute Vermögensverwalter sind fest in Netzwerke eingebunden, wie den Verband Schweizerischer Vermögensverwalter (VSV) oder den Verein zur Qualitätssicherung von Finanzdienstleistungen (VQF). Darüber hinaus verfügen sie über einen Hochschulabschluss für einen wirtschaftsbezogenen Fachbereich oder den Certified International Investment Analyst (CIIA), Certified Financial Planner (CFP) oder den Chartered Financial Analyst (CFA).

Wichtige Hinweise auf die Kompetenz bieten seine Erfahrungen mit Kunden in der Vergangenheit, wobei gilt: Je grösser die Erfolge sind und je höher die Erfolgsquote ist, desto mehr spricht für den Portfolio-Manager. Schliesslich gibt es unabhängige Rating-Agenturen, die Vermögensverwalter bewerten. Verfügt der anvisierte Experte hier über zufriedenstellende Werte, scheint wirklich Substanz hinter seinen Versprechungen zu stecken.

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Persönlicher Eindruck

Ein Vorstellungsgespräch ist vor dem Kontrakt obligatorisch, das heute persönlich oder auch per Video-Telefonie durchgeführt werden kann. Dabei bietet bereits der erste Eindruck Indizien dafür, ob die Chemie stimmt. Ein zu kumpelhaftes Auftreten ist bei einem solch ernsten Thema wie dem lieben Geld unangebracht. Vielmehr ist professionelle Distanz auf der Beziehungsebene geboten.

Auch sollte der Vermögensverwalter dazu fähig sein, seine Anlagestrategie klar und verständlich zu erläutern. Raum für Rückfragen sollte immer gegeben sein. Zugleich zeigt sich der Finanzexperte an der Situation des Kunden interessiert und versucht, seine Anlageziele zu ergründen.

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Art der Handelsobjekte

Der Aktienmarkt kennt eine Vielzahl von Anlagemöglichkeiten. Beispiele für Handelsobjekte an der Börse sind Aktien, Fonds, EFTs, CFDs, Futures, Terminkontrakte, Zertifikate, Anleihen, Devisen, Optionen, Optionsscheine, Währungen und Rohstoffe. Ist man selbst Spezialist und bevorzugt Investitionen in bestimmte Anlageklassen wie Rohstoffe, bietet es sich an, nach einem Portfolio-Manager zu suchen, der dasselbe Spezialinteresse mit einem teilt.

Anlagestrategie und Orientierung

Da ein Vermögensverwalter seine Aktionen an den vom Kunden festgelegten Rahmenbedingungen orientiert, ist eine Übereinstimmung der Anlagestrategien hilfreich, da der Portfolio-Manager nur so aus dem Vollen seiner Möglichkeiten schöpfen kann. Am wichtigsten ist diese Kongruenz bei der Risikoaffinität. Aber auch am Zeitfenster lassen sich anhand der Frage Unterschiede festmachen, ob man eher langfristige oder kurzfristige Ziele für die Handelsgüter verfolgt.

Schliesslich unterscheiden sich Börsianer mit Blick auf die Orientierung daran, ob sie ihren Fokus bei ihren Anlageentscheidungen wertebasiert (Value) oder trendbasiert treffen. Insgesamt tendieren Vermögensverwalter zu einem langfristig orientierten Value-Investing mit moderater bis defensiver Risikoaffinität – es sei denn, der Kunde wünscht etwas anderes.

Die Kosten

In den letzten Jahren gab es bei der Bezahlung von Vermögensverwaltern einen Paradigmenwechsel hin zu einer stärkeren Beteiligung im Erfolgsfall. Der Grund dafür liegt in der Immobilien- und Finanzkrise 2007/08, in der viele Anleger trotz Unterstützung durch einen Portfolio-Manager grosse Verluste an der Börse hinnehmen und dennoch ihren Finanzexperten bezahlen mussten. Darüber regte sich Unmut. Je nach Qualifikation des Vermögensverwalters kann man von einer Beteiligung von jährlich 0,5 bis 2,5 % ausgehen. Wird nach Erfolg bezahlt, sind Erfolgsbeteiligungen bis zu 20 % im Einzelfall möglich.

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Was sagen die Kunden?

2019 wurde vom französischen Consulting-Anbieter Capgemini SE eine Multiple-Choice-Umfrage mit Gewichtung der Antworten unter Anlegern vorgenommen, bei der die Teilnehmer nach den Kriterien gefragt wurden, die ihnen bei der Wahl des Vermögensverwalters am wichtigsten sind. Das Ergebnis bietet wertvolle Anhaltspunkte für den Anbietervergleich:

  1. 91,2 %: Servicequalität
  2. 85,5 %: Risikodiversifizierung
  3. 84,2 %: attraktive Gebührenstruktur
  4. 84,1 %: historische Performanz
  5. 81,5 %: Qualität
  6. 80,5 %: Diskretion
  7. 78,9 %: starke Markenreputation
  8. 66,7 %: Zugang zu bevorzugten Regionen
  9. 55,3 %: Produktportfolio/Nischenlösung
  10. 48,7 %: Beratung durch Peers

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