Preiswächter: Medizinische Tests kosten in der Schweiz deutlich mehr als im Ausland

Der Preiswächter will, dass die Regierung Preisunterschiede zwischen Laboruntersuchungen in Arztpraxen und spezialisierten Labors in der Schweiz prüft. © Keystone/Gaetan Bally

Patienten in der Schweiz zahlen im Durchschnitt 2,3-mal mehr für Tests in spezialisierten Labors und 4,5-mal mehr für Analysen in einer Arztpraxis als Patienten in Frankreich, Deutschland und den Niederlanden.

Dieser Inhalt wurde am 3. Februar 2022 – 15:13 Uhr veröffentlicht

Keystone-SDA/gw

Der Schweizer Preiswächter untersuchtExterner Link Die Kosten für die zehn teuersten medizinischen Tests in der Schweiz und jede davon sind im Alpenland teurer als in den drei anderen europäischen Staaten.

Die Preisunterschiede seien teils „unverhältnismäßig“, sagte Preisüberwacher Stefan Meierhans am Donnerstag. Ein Bluttest in einer Arztpraxis in der Schweiz beispielsweise kostet 31-mal mehr als in Deutschland. Diese Differenzen machten für die Schweizer Krankenversicherer im Jahr 2020 zusätzliche Kosten in Höhe von 1 Milliarde Franken (1,08 Milliarden US-Dollar) und für private Haushalte 500 Millionen Franken aus, fügte er hinzu.

Länder wie Frankreich und Deutschland konnten die Preise dank „weitreichender Strukturreformen“ wie der Professionalisierung von Dienstleistungen und effizienteren Strukturen wie großen Labors senken, so der Watchdog.

Meierhans empfiehlt dem für Gesundheit zuständigen Innenministerium, die Preise wie bei Medikamenten im internationalen Vergleich festzulegen. Er schlägt auch vor, dass das Ministerium die Preisunterschiede zwischen Arztpraxen und spezialisierten Labors untersucht.

Labors bestreiten Ergebnisse

Als Antwort auf den Bericht der Aufsichtsbehörde hat der Verein Medizinische Laboratorien der Schweiz sagteExterner Link Die Preise könnten nicht mit anderen Ländern verglichen werden, ohne andere Kosten zu berücksichtigen, wie zum Beispiel die Miete, die in der Schweiz höher ist. Auch die Qualifikation der Schweizer Arbeitskräfte ist höher und das Laborsystem ist dezentralisiert, was internationale Vergleiche schwierig macht.

Die Gruppe widersetzte sich auch dem Vorschlag, Preise auf der Grundlage von Vergleichen festzulegen, und argumentierte, „Analysen seien Dienstleistungen, keine Medizinprodukte“.

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