Organknappheit in der Schweiz führt 2022 zu Rekordverlusten an Menschenleben

Organknappheit in der Schweiz führt 2022 zu Rekordverlusten an Menschenleben

© Keystone/Gaetan Bally

Die deutschsprachige Wochenzeitung Sonntagsblake berichtete, dass im Jahr 2022 88 Menschen auf einer Warteliste für Organspenden in der Schweiz starben. 2021 gab es 72 solcher Todesfälle.

Dieser Inhalt wurde am 23. April 2023 veröffentlicht


swissinfo.ch/ds

Die Aussichten für 2023 sind düster, da zwischen Januar und März bereits 29 Todesfälle dokumentiert wurden. Setzt sich der Aufwärtstrend fort, könnte dieses Jahr laut der Zeitung mit 116 Todesfällen einen neuen Rekord aufstellen.

„Das ist eine alarmierende Zahl“, sagte Franz Immer, Direktor von SwissTransplant, der nationalen Organspende- und Transplantationsorganisation, der Zeitung.

Aktuell warten in der Schweiz 53 Menschen auf ein neues Herz. Ein Hoffnungsschimmer: Herzchirurgische Zentren in Bern, Zürich und Lausanne haben in den letzten Monaten neue Perfusionsgeräte in Betrieb genommen, die den Ärzten noch mehr Möglichkeiten bieten. Das Spenderherz schlägt im Gerät weiter, was die Zeit zwischen Herzentnahme und Transplantation erheblich verlängert.

Insgesamt erhielten im Jahr 2022 570 Menschen Organe und 164 Verstorbene spendeten ein oder mehrere Organe – etwas weniger als im Jahr 2021 (166 Spender).

Die Zahl der Personen auf der Warteliste ist Jahr für Jahr stabil geblieben. Laut Zahlen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) warteten Ende 2022 1442 Personen, gegenüber 1434 im Jahr 2021.

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