Mediencharta: In der Schweiz sind Staat und Medien eng verbunden

Kommentar

Medienpaket: Die Legende der nichtstaatlichen Medien

Die Medienförderung hat in der Schweiz eine lange Tradition und eine lange Geschichte. Staat und Medien sind nach schweizerischem Verständnis aufeinander angewiesen. Deshalb sind sie keine Sklaven.

Die Medienförderung hat in der Schweiz eine lange Tradition Geschichte der privaten Medien Vor 30 Jahren hat der Bund die Schweizer Presse mit jährlich rund 300 Millionen Franken subventioniert. Diese wurden jedoch nicht als Subventionen ausgewiesen, sondern waren von der Post als ungedeckte Kosten zu tragen. Niemand hat ein Problem mit der Steuersenkung; Es basierte auf einer bereits 150 Jahre alten Tradition.

Der implizite Betrag von 300 Millionen wird nun auf 50 Millionen Franken reduziert, die nun auf insgesamt 120 Millionen Franken aufgestockt werden müssen. Dies ist eine von mehreren Medienförderungsmaßnahmen, über die im nächsten Monat abgestimmt wird. Doch der Artikel scheint ein grundsätzliches Problem zu enthalten: Die Unabhängigkeit der Medien vom Staat ist in Gefahr, und es besteht die Gefahr einer staatlichen Einmischung in die Medien.

Der Nutzen der Medienförderung ist ebenso umstritten wie die konkrete Vergabe der Mittel. Doch die vorgeschriebene Distanz zum Staat beruht auf einem ebenso unüberlegten wie auch „nicht-schweizerischen“ Verständnis. Wissenschaftler unterscheiden drei historische Muster, die das Verhältnis zwischen Medien und Staat beschreiben.

  • Das „Polarisierungsmodell“, wie es beispielsweise in Italien genannt wird, basiert auf starken elektronischen Medien und einer schwachen und etwas elitären Presse. Medienschaffende sind eng mit Parteien und Industrieparks verbunden, und die journalistische Unabhängigkeit ist eher begrenzt.
  • Im in England und den USA vorherrschenden „liberalen Modell“ setzt sich die kommerzielle Massenpresse schon sehr früh durch. Die Verbindungen zum Staat sind eher schwach und seine Rolle ist begrenzt.
  • Das „syndikalistische Modell“ prägt sowohl die skandinavische als auch die schweizerische Medienlandschaft: Sie stützte sich historisch auf eine schlagkräftige Presse mit engen Verbindungen zwischen Politik und Medien. Diese Institutionen werden als gesellschaftlich bedeutsame Institutionen mit starker Regulierung und Unterstützung angesehen.
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Dass sich nun „polarisierte“ Medien wie die „Weltwoche“ oder „liberale“ wie die NZZ gegen das Medienpaket aussprechen, lässt sich mit der Wahl des Pressebezugs erklären. Dass sie ihre Positionen als besonders «schweizerisch» betonen wollen, ist jedoch schlichtweg falsch. Es stimmt jedoch, dass die Schweiz es sehr schwer hat, das institutionelle Modell, in dem Sie leben, rechtlich zu unterstützen.

Seit den 1970er Jahren gibt es regelmäßig Versuche, die Medienförderung gesetzlich oder in der Verfassung zu verankern. Alle haben versagt, zuletzt Bundeskanzlerin Doris Leuthard. Stattdessen haben Parlamentarier indirekte Finanzierungen korrumpiert und gescheitert oder über das Radio- und Fernsehgesetz Geld an private Diensteanbieter geschickt. Jetzt hat die derzeitige Informationsministerin Simonetta Sommaruga das Amt übernommen.

Was sich geändert hat, sind die Bedingungen des Frameworks. Bis vor zehn Jahren stand der Erhalt der „Vielfalt“ im Vordergrund. Aufgrund der geringen Grösse und föderalen Struktur der Schweiz ist sie besonders anspruchsvoll und teuer. Ich habe diesen Kampf verloren. Bis auf wenige Ausnahmen ist der Medienkonzentrationsprozess abgeschlossen. Gut zehn Jahre lang galt es daher, „Qualität“ zu sichern oder zumindest Anreize zu ihrer Erhaltung zu setzen. Auch dieses Konzept scheint mittlerweile veraltet. Denn das Problem ist weniger die Qualität der aktuellen Medienproduktion als vielmehr die Mängel: Was eine schwache Redaktion nicht mehr zeigen kann.

Das Medienpaket, wie es weitergegeben wird, ist ein typischer Auswuchs des institutionellen Modells: Es verhandelt einen schwierigen politischen Prozess und drückt die Verflechtung und Abhängigkeit von Staat und Medien aus. – Ohne sich aufeinander zu verlassen.

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