Die Reserven der Schweizer Notenbank überstiegen erstmals eine Billion Franken

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Die Schweizer Zentralbank hat in den letzten sechs Monaten mehr als 43 Milliarden Schweizer Franken (47 Milliarden US-Dollar) verdient, als steigende US-Aktienkurse ihre Reserven erstmals auf mehr als 1 Billion Schweizer Franken angehoben haben.

Die enormen Gewinne der SNB bedeuten, dass die Bank nun über ein größeres Anlageportfolio verfügt als die meisten der größten Staatsfonds der Welt – vergleichbar mit dem der China Investment Corporation und viel größer als die Schweizer Wirtschaft selbst, die ein Bruttoinlandsprodukt von 824 Mrd April.

Im Gegensatz zu den staatsgebundenen Beständen seiner Mitbewerber ist das schnell wachsende Auslandsanlageportfolio der Schweiz das Ergebnis einer unkonventionellen Geldpolitik und nicht eine Belohnung durch natürliche Ressourcen oder staatliche Großzügigkeit.

Seit 2015 interveniert die Schweizerische Nationalbank aggressiv an den Finanzmärkten und kauft Stapel von auf Fremdwährung lautenden Wertpapieren, um die Aufwertung des Frankens zu begrenzen.

Die quantitative Lockerung und die extrem niedrigen Zinsen in den USA und der umliegenden Eurozone haben den Franken weiter unter Druck gesetzt, ein Problem, das durch den Status der Schweiz als sicherer Hafen während der Finanzkrisen verschärft wird.

In den letzten fünf Jahren ist der Franken trotz der Interventionen der Schweizer Notenbank um mehr als 6,5 Prozent gegenüber dem Dollar und 1,5 Prozent gegenüber dem Euro gestiegen.

Die Schweizerische Nationalbank ist zwar nicht die einzige unter den Notenbanken, die ihre Bilanz in den letzten Jahren erweitert hat, zeichnet sich aber dadurch aus, dass sie den Löwenanteil ihrer Reserven in ausländische Aktien und nicht in Staatsanleihen investiert.

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Damit ist die Schweizerische Nationalbank einer der grössten ausländischen Investoren in US-Unternehmen wie Apple, Facebook und Microsoft.

Bislang haben diese Investitionen der SNB einen guten Ruf verschafft: Steigende Aktienbewertungen und Dividenden trieben die Bank im ersten Halbjahr 2021 zu enormen Gewinnen trotz Obligationenmarktverlusten von 11,8 Milliarden Franken.

Die Reserven der SNB beliefen sich Ende Juni auf 1,04 Billionen Franken.

Das finanzielle Ergebnis der Nationalbank hängt stark von der Entwicklung an den Gold-, Devisen- und Kapitalmärkten ab. Daher sei mit einer starken Volatilität zu rechnen und zum Jahresergebnis seien nur vorläufige Aussagen möglich, teilte die Bank mit.

Die Rekordgewinne der SNB setzen die Bank in der Schweiz unter Druck, einen Teil ihrer Gewinne an die Schweizer Regierung auszuschütten.

Im Januar vereinbarte sie, die Obergrenze für ihre jährlichen Zahlungen an Bern – abhängig von der finanziellen Performance – von 4 Milliarden Franken auf 6 Milliarden Franken anzuheben. Aber die Gouverneure der Bank haben sich erbittert gegen weitere Dividenden gewehrt und argumentiert, dass die Gewinne der Bank höchst ungewiss sind und dass große Reserven erforderlich sind, um die Möglichkeit großer zukünftiger Verluste zu bewältigen, wenn sich die Märkte gegen die Bank bewegen.

Sie behaupten, die SNB ziele nicht auf eine finanzielle Rendite ab, sondern lediglich auf eine Politik zur Steuerung der Frankenstabilität.

Da die US-Notenbank nun höhere Zinsen in den kommenden Monaten signalisiert, werden die geldpolitischen Erfahrungen der SNB aufmerksam verfolgt.

Steigende Anlagerenditen in den USA und Europa könnten die Rallye des Frankens umkehren und die Frage aufwerfen, ob die Schweizer Zentralbank gezwungen sein wird, Vermögenswerte zu verkaufen, um eine plötzliche Währungsabwertung zu vermeiden.

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Auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) unterscheidet sich von ihren Mitbewerbern durch die Kotierung an der Börse. Die an der Schweizer Börse notierten Aktien sind in diesem Jahr um fast 16 Prozent gestiegen, was der Zentralbank einen Marktwert von 590 Milliarden US-Dollar beschert.

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