Designtalent der Schweiz |  Flonator

Designtalent der Schweiz | Flonator

Die von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia für die Milan Design Week organisierte beeindruckende Ausstellung „Design Switzerland’s Living Spaces“ fasst alle Themen zusammen, die derzeit die Forschungslandschaft dominieren: Inklusivität, Sorge um den Planeten und unsere Gemeinschaften, Nachhaltigkeit, Gleichberechtigung und Wiederbelebung von uralten Traditionen. Die Ausstellung zeigte insgesamt neun junge Designer und Unternehmen mit Sitz in der Schweiz sowie ihre streng getesteten Prototypen im Bereich Innenarchitektur, die sorgfältig von einer Jury ausgewählt wurden, die sich aus der Designerin Laetitia De Allegri sowie einem Unternehmer und Experten im Bereich Innenarchitektur zusammensetzte Entwurf. Kreativbranche Damon Bonser. Eine gewisse Symmetrie mit den Prinzipien der Auswahl spiegelte sich auch in der Inszenierung der Ausstellung selbst wider, die sich im Erdgeschoss der Casa degli Artisti in Brera befindet und von Studio iiode bewusst aus leichten Materialien entworfen wurde: Module aus Strukturkarton für die für jedes Projekt vorgesehenen Sektionen und weiße Rohrschlangen aufblasbar an der Decke befestigt, die die lange Ausstellungshalle effektvoll miteinander verbinden und charakterisieren.

So hat sich Studio Idola beispielsweise mit einer Forschungsarbeit mit dem Titel The Articulated Ocean mit dem Thema Materialien beschäftigt, in der Salz und Sand aus dem Schweizer Oberrhein – einem Gebiet mit prähistorischen Meeresablagerungen und Gletschererosion – in ein temporäres dennoch verwandelt wurden langlebiges Einrichtungsmaterial. Die beiden Rohstoffe verbinden sich zu einem recycelbaren Baustoffgemisch, aus dem sich mit einfacher Technik und minimalem Equipment beispielsweise Tische und Bänke, aber auch Fliesen formen lassen, die alle eine unedle, raue Oberfläche mit unglaublich natürlicher Wirkung aufweisen.

Noemi Niederhauser – ebenfalls von der Natur inspiriert, aber diesmal durch die Linse von Lebensmittelabfällen – stellte ihr Forschungsprojekt „Waste Matter“ vor: Malzreste aus Lausanner Brauereien wurden mit Bio-Protein kombiniert, um ein sperrholzähnliches Material herzustellen, das verwendet werden konnte für Polster oder Fußleisten. Dabei habe ich gezeigt, wie dieses bescheidene Nebenprodukt der Lebensmittelindustrie eine Alternative zur Verwendung von Holz bieten könnte.

Siehe auch  Nestlé eröffnet ein neues Institut für Agrarwissenschaften in der Schweiz

Andere Prototypen in den Wohnräumen von Design Switzerland waren auf eine vielfältige Einrichtung ausgerichtet, die dem zunehmend nomadischen Lebensstil der jüngeren Generation von heute entspricht. Das ist zum Beispiel bei Tricentro der Fall: ein Tischgestell, das von Salienti entworfen wurde, einem Studio, das von den jungen Designern Walter Toccaceli und Matteo Messinese in Zürich gegründet wurde. Die Idee ist so einfach wie clever und ich hatte eine faszinierende Idee: Ein Tisch ist ein echtes Muss in jedem Wohnraum, aber er kann oft unhandlich und unflexibel sein. Warum also nicht eine leichte, faltbare Basis herstellen, die einfach zu verstauen und dennoch robust und rekonfigurierbar ist? Tricentro bietet die Antwort auf all diese brennenden Probleme: Drei Stahlrohrelemente – durch ein Scharnier verbunden, aber stufenlos verstellbar – fungieren auf der einen Seite als Füße und auf der anderen Seite als Streben und nehmen jede Art von Tischplatte (wenn auch vorzugsweise schwer) auf. Dank der artikulierenden Artikulation können diese drei Elemente verschiedene Konfigurationen annehmen, während sie das Gesamtgleichgewicht beibehalten, oder flach zusammengeklappt werden, um ihre Stellfläche zu reduzieren. Tricentro ist langlebig, tragbar und praktisch für Probleme mit begrenztem Platz im Haus und der Notwendigkeit variabler Konfigurationen, einschließlich Catering- und Restauranteinstellungen.

Ein weiteres passendes und voll ausziehbares Möbelstück ist der Stuhl Mingle der Designerin Shizuoka Saito, die Innenarchitektur an der Head-Haute École d’Art et de Design in Genf studiert hat, der Stadt, in der sie jetzt ihr eigenes Unternehmen gründet. Der Mingle verfügt über ein ausziehbares Gitter, das an Rohrfüßen befestigt ist: In seiner kleinsten Form ist es ein Einzelsitz, aber er kann auch zu einem Sitz in der vom Benutzer gewünschten Größe erweitert werden.

Siehe auch  Das Geldranking des Fußballclubs: Die Bayern sind volumenmäßig die Nummer drei in Europa

In der Zwischenzeit präsentierte Vervig – ein ebenfalls in Genf ansässiges Designunternehmen unter dem Vorsitz von Luca Gorese – auf der Messe Half Forgotten einen Prototyp eines Raumteilers aus handgewebten Kohlefasern, bei dem die Rattan-Webtechniken eines Unternehmens verwendet wurden. Die letzten Handwerker der Schweiz können sie an kommende Generationen weitergeben. Neben der Bewahrung alter manueller Techniken spricht Half Forgotten auch die Notwendigkeit an, temporäre modulare Trennwände in Wohnräumen mit einem leichten, aber robusten Körper zu schaffen, der auch ästhetisch ansprechend ist; Unter anderem lassen sich damit Erholungs- und Entspannungszonen auszeichnen, die räumlich von den Arbeitsplätzen im Haushalt getrennt sind.

(Antonella Galli)

Bildunterschriften und Credits
Die Bilder stammen aus neun Projekten, die in der Ausstellung «Design Switzerland’s Living Spaces» präsentiert wurden, die von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia in der Casa Degli Artisti im Mailänder Brera-Viertel während des FuoriSalone 2022 organisiert wurde. Die Installation stammt von studio iiode. Mit freundlicher Genehmigung von Pro Helvetia.

01 Studio Eidola, Ocean Articulated, ein natürliches Material aus Salz und Sand, das zur Herstellung von Möbeln und Decken verwendet werden kann, Foto von Julia Ishak

02, 03, 11 Gestaltung von Wohnräumen in der Schweiz, Fotos von Alessandro Salita – Dsl Studio

04 Studio Idola, Articulated Perimeter, Fotografie von Alessandro Salita – Studio DSL

05 Noemi Niederhauser, Waste Matter, ein Forschungsprojekt zur Wiederverwendung von Malzabfällen aus Brauereien.

06 Salienti, Tricentro, klappbares Tischbeinsystem

07 Shizuka Saito, ausziehbarer Mingle-Stuhl, Fotografie von Alessandro Salita – Dsl Studio

08 Vevig, Half Forgotten, ein Prototyp eines handgewebten Raumteilers aus Kohlefaser

09 Sébastien El Idrissi, ein Prototyp der Kaffeeröstmaschine MCR1, entwickelt in Zusammenarbeit mit Mikafi

Siehe auch  Die Handelsbilanz der Schweiz belief sich im Februar auf 3,31 Milliarden Schweizer Franken, verglichen mit 5,08 Milliarden Schweizer Franken zuvor.

10 Shizuoka Saito, der ausziehbare Mehrzweckstuhl

12 Renaud Defrancesco Studio, Strahler, Steh- und Tischleuchte aus recyceltem Aluminium

13 Marc Gerber Design Conti Sessel, langlebig und reparierbar, hergestellt aus lokalen Materialien und von lokalen Handwerkern.

14 Alexandra Gerbers Untitled Studio Innovatives Rahmensystem für Kunstwerke und Fotografien

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert