Schweiz: Die Schätze des Klosters Orselina

Die Bibliothek des Kapuzinerklosters Madonna del Sasso in Orselina bei Locarno im Tessin umfasst mehr als 15’000 Bücher.

Die achtjährige Katalogisierungsarbeit der Sammlung wurde vom Verein Pro Restauro Sacro Monte di Orselina unter Mitwirkung der Kapuziner der italienischen Schweiz und mit finanzieller Unterstützung des Kantons Tessin unterstützt. Es wurde vom Kompetenzzentrum für antiquarische Bücher der Biblioteca Salita dei Frati in Lugano produziert.

Die Projektmitarbeiterin Laura Luraschi erklärt, dass damit der Schutz der Werke, ihres Wissens und ihres Wertes gewährleistet sei. Sechzig Prozent von Orselinas Büchern beschäftigen sich mit religiösen Themen.

Ein wichtiger Teil der Arbeiten bezieht sich auf Geschichte und Literatur. Der Katalog enthüllte einige seltene Gegenstände, darunter das Liber Conformitatum, geschrieben von Bartholomäus von Pisa im 14. Franz von Assisi.

Die Bibliothek des Klosters Madonna del Sasso vereint das erhaltene Erbe von vier Sammlungen alter Bücher: die des um 1230 gegründeten Klosters San Francesco in Locarno, die der Franziskaner der Madonna del Sasso (um 1480), die der Die Kapuziner von San Rocco von Locarno (1602) und schließlich die der Kapuziner, die 1848 nach Orselina zogen.

Die Sammlung ist stark mit mehreren Ausgaben aus dem 16. Jahrhundert (ca. 500) und umfasst 33 Inkunabeln und etwa dreißig Nachinkunabeln. Es bewahrt auch vier mittelalterliche Handschriften aus dem Kloster San Francesco in Locarno auf, Eigentum des Staates und des Kantons Tessin.

Die Madonna del Sasso mit Blick auf den Lago Maggiore ist das meistbesuchte Marienheiligtum der italienischsprachigen Schweiz. Der Überlieferung nach wurde dieses Heiligtum nach der Erscheinung der Jungfrau Maria vor dem Franziskanerbruder Bartolomeo Piatti von Ivrea am Vorabend des Festes Mariä Himmelfahrt im Jahr 1480 gegründet.

Siehe auch  Bau des zweitgrößten Windparks der Schweiz

Von seinem Fenster in der St. Franziskus von Locarno, gegründet 1230, sah er Maria auf diesem Hügel erscheinen, fährt er fort. Sie bat ihn, dort einen der Marienverehrung gewidmeten Ort zu errichten. Der italienische Franziskaner erfüllte damit den Wunsch Unserer Lieben Frau. Dort verbrachte er die letzten 30 Jahre seines Lebens als Einsiedler.

Auf der Spitze des Hügels wurden die ersten beiden Kapellen gebaut: eine der Jungfrau Maria Himmelfahrt gewidmete – der älteste Teil der heutigen Kirche – und die andere, etwas weiter entfernt, namens La Pietà. Beide Kirchen wurden 1487 geweiht.

Neben der Basilika Mariä Himmelfahrt beherbergt Madonna del Sasso das Kapuzinerkloster sowie ein kleines Museum, das die Geschichte dieses Ortes und seines Erbes nachzeichnet.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert