Dokumentation hunderter Fälle von Rassismus in der Schweiz im Jahr 2022

Dokumentation hunderter Fälle von Rassismus in der Schweiz im Jahr 2022

Demonstration gegen Rassismus und Polizeigewalt in Lausanne, 2. April 2022. © Keystone / Jean-Guy Python

Fälle von Rassendiskriminierung nehmen in der Schweiz zu. Im Jahr 2022 wurden laut einem Jahresbericht der Beratungsstellen landesweit 708 Fälle von Rassendiskriminierung gemeldet, 78 mehr als im Vorjahr.

Dieser Inhalt wurde am 23. April 2023 veröffentlicht


Wie im vergangenen Jahr traten die von den Mitgliedern des Netzwerks der Beratungsstellen für Rassismusopfer registrierten Diskriminierungsfälle am häufigsten am Arbeitsplatz (133 Fälle) und im Bildungsbereich (116 Fälle) auf, so ein Bericht des Eidgenössische Kommission gegen Rassismus und humanrights.ch am Sonntag. Weitere stark betroffene Regionen sind die Kommunalverwaltung (96 Fälle), der Kreis und Landkreis (82) sowie die Privatwirtschaft (67). Dieser Anstieg der Zahlen spiegelt laut dem Bericht eine wachsende Bereitschaft der Bevölkerung wider, sich im Kampf gegen Rassismus zu engagieren.

Die Zunahme der Meldungen im Bildungsbereich lässt sich dem Bericht zufolge genau durch das gestiegene Bewusstsein der betroffenen Schüler und ihrer Angehörigen erklären sie berichten. sagt Gina Vega, Präsidentin des Netzwerks der Beratungsstellen für Rassismusopfer.

So wandte sich beispielsweise ein Schulleiter an eine Beratungsstelle, nachdem er eine Zunahme rassistischer Vorfälle bemerkt hatte. Dazu gehörten Beleidigungen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund, rechtsextreme Symbole in den Badezimmern und das Wort „Nigger“ an der Tür. In einer Klasse tobte eine Diskussion über diese Vorfälle, nachdem der Lehrer dasselbe Wort gesagt hatte.

Die häufigsten Diskriminierungsgründe waren Rassismus gegen Schwarze (276 Fälle) und Fremdenfeindlichkeit (275 Fälle). Im vergangenen Jahr äußerte sich eine UNO-Arbeitsgruppe besorgt «über die weit verbreitete Rassendiskriminierung und die Menschenrechtssituation von Menschen afrikanischer Herkunft in der Schweiz». Meist äußert sich dies in Form von Ungleichbehandlung, Beleidigungen oder erniedrigender Behandlung.

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Sie fügt hinzu, dass andere Formen von Rassismus weit verbreitet sind und einen ebenso wichtigen Platz in der öffentlichen Debatte verdienen. So gab es beispielsweise 47 Fälle von Rassismus gegenüber Arabern, dazu 44 Fälle von Rassismus gegenüber Muslimen und 40 Fälle von Anfeindungen gegenüber Asiaten. Die im Bericht bewerteten Fälle stellen „die Spitze des Eisbergs“ dar, warnen die Autoren. Es werden nicht viele rassistische Vorfälle gemeldet.

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