Auf zur Ostsee

Inzwischen haben wir Frühling und da steht die Frage auf dem Plan, wohin die nächste Urlaubsreise gehen soll. Wie wäre es mit der Ostsee?

Die letzte Grenze

Irgendwie scheint die Menschheit das Urlaubs- und Reisefieber gepackt zu haben. Da bezahlen Leute 55 Millionen Dollar pro Person, also immerhin 51.309.500,00 Schweizer Franken, um zur Internationalen Raumstation zu reisen. Anstatt, dass sie dann in einem komfortablen Space Ressort in die unendlichen Weiten des Alls starren können, müssen sie auch noch mitarbeiten. Allerdings: Erstens haben sie vermutlich genau das gewollt, zweitens würden wir, wenn wir die Option hätten, garantiert auch an Antigrav-Experimenten teilnehmen wollen.

 

Ferienhäuser vs. Raumstation

 

Für Preise, die mit 29 bis 49 Franken je Nacht deutlich unter der 55-Millionen-Dollar-Grenze liegen, gibt es Ferienhaus Angebote an der Ostsee.  Abgesehen von den Haushaltstätigkeiten, die in einer Immobilie, zu deren inkludierten Leistungen keine Hausangestellten zählen, selbst erledigt werden müssen, steht keine wie auch immer geartete Arbeit auf dem Plan. Das hat den Vorteil, dass man sich entspannen kann, aber den Nachteil, dass zukünftigen Studenten der angewandten Astrophysik ein Zimmermannsches Theorem entgeht, das Loris Utz Zimmermann beim Urlaub auf der ISS aufgefallen wäre, beim Urlaub in Grömitz allerdings nicht.

Die Privatsphärenfrage muss logischerweise, sowohl auf der internationalen Raumstation, wie auch auf dem die Touristen hinbringenden Shuttle, mit „Haben wir nicht“ beantwortet werden.  Das ist, neben dem Preis, noch so ein Aspekt, der dann doch lieber der Reise ins Nachbarland, statt der Reise ins All den Vorzug gibt. Ferienwohnungen an der Küste, etwa in Stralsund, Greifswald, oder Zingst sind nicht nur deutlich näher, auch hat man nicht sofort negative Konsequenzen zu befürchten, wenn man mal in Badekleidung zur Tür herausgeht, die paar Meter über den Strand läuft und sich dann in die Ostsee wirft.

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Auch ist der nächste Supermarkt recht weit, wenn man die Erde in ungefähr 460 Kilometern Höhe, mit einer Geschwindigkeit von 28.800 Kilometern pro Stunde umkreist. Bei einem Urlaub in Rostock hat man die Wahl, in welchem der 105 Supermärkte man einkaufen geht.

 

Sightseeing in Space? Nö. Sehenswürdigkeiten an der Ostsee? Yeah!

 

Und über den Mangel an Sehenswürdigkeiten im Erdorbit muss man auch nicht sprechen. Links ein Satellit, rechts ein Satellit, vor einem die Erde – klar, das sieht unglaublich cool aus
. Aber nur für zwei, drei Tage. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass die Novität schon binnen vier Stunden abgenommen hat. Beim Ostseeurlaub ist deutlich mehr geboten. Je nachdem, wo es einen hinzieht, gibt es Seebrücken.

Etwa die Seebrücke Ahlbeck auf Usedom. Diese ist nicht nur die älteste ihrer Art in Deutschland, sondern war auch entscheidender Schauplatz von Loriots „Pappa ante Portas“.

Alternativ besteht natürlich auch die Möglichkeit, per Fahrrad die Ostsee zu erkunden. Beispielsweise über den Ostseeküsten-Radweg Dieser verbindet auf einer Länge von 1.133 Kilometer Flensburg und Usedom, und somit auch die Bundesländer Schleswig-Holstein (zu 438 Kilometern) und Mecklenburg-Vorpommern (zu 695 Kilometern). Die Radstrecke lässt sich ganz einfach erkennen: Sie ist durch ein blaues Quadrat markiert, das die Aufschrift „Ostsee Küsten-Radweg“ trägt.

Historische Händler

Für historisch-interessierte Menschen empfiehlt sich eine Reise an die Schlei. Hierbei handelt es sich um einen Meeresarm der Ostsee und den Ort, an dem die Siedlung Haithabu lag. Von hier aus waren Wikinger in Handelsbeziehungen mit Westeuropa, dem Baltikum, den Anrainerstaaten der Nordsee oder Skandinavien getreten. Inzwischen lässt sich anhand von sieben rekonstruierten Wikingerhäusern, sowie einer Landebrücke, die 40 Meter lang ist, eruieren, wie die Bewohner wohl gelebt haben mussten.

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Und dann gab es, wie Historiker wissen, noch diese andere norddeutsche Vereinigung, deren Handeln auf Handel basierte: die sogenannte „Hanse“, was auch heute noch im Sprachgebrauch Eindruck hinterlässt. Hamburg, Bremen, Lübeck, Rostock – das alles sind „Hansestädte“. Entsprechend gibt es in Lübeck auch das Europäische Hansemuseum.

 

Fazit

 

Natürlich sind das nicht alle Sehenswürdigkeiten, die es an der Ostsee zu bestaunen gibt. Derer gibt es noch eine Menge mehr. Wie wäre es mit dem Rostocker Schifffahrtsmuseum oder einer Reise mit der „Molli-Bahn? Egal, wofür man sich entscheidet: Wir wünschen viel Spaß.

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