Die nichtreligiöse Bevölkerung in der Schweiz wird erstmals zur grössten Gruppe

Die nichtreligiöse Bevölkerung in der Schweiz wird erstmals zur grössten Gruppe

Das Bundesamt für Statistik (BFS) gab am Freitag bekannt, dass die Zahl der konfessionslosen Menschen in der Schweiz im Jahr 2022 erstmals die Zahl der Katholiken übersteigt.

Der Anteil der Bevölkerung ohne Religionszugehörigkeit sei in den letzten 50 Jahren auf 34 Prozent gestiegen, während der Anteil der Katholiken und Reformierten kontinuierlich auf 32 Prozent gesunken sei, so das BFS.

Bis 1970 hatte nur 1 % der Bevölkerung keine Religionszugehörigkeit. Dieser Anteil stieg zur Jahrtausendwende auf 11 % und erreichte 34 %.

Laut BFS haben nur 16 % der Menschen ab 75 Jahren keine Religionszugehörigkeit. Mit 42 % stellen Menschen im Alter zwischen 25 und 34 Jahren den höchsten Anteil an Menschen ohne Religionszugehörigkeit.

Generell ist die Zahl der Männer, die keiner Religion angehören, größer als die Zahl der Frauen. Laut dem Bundesamt für Statistik der Schweizerischen Eidgenossenschaft (BfS) liegt der Hauptgrund für die Abkehr von der Religionszugehörigkeit darin, dass sie den Glauben verloren haben oder ihn überhaupt nicht hatten.

Ein weiteres Drittel gab an, mit den Aussagen der jeweiligen Religionsgemeinschaft nicht einverstanden zu sein, heißt es in dem BfS-Bericht. Eine genaue Zahl oder Interpretation der Bedeutung der Daten gibt das BfS allerdings nicht bekannt.

Auch ob ein Zusammenhang zu Missbrauchsfällen in Schweizer Kirchen besteht, machte das BFS nicht.

Das Schweizerische Institut für Pastoralsoziologie (SPI) hat in einem im Oktober veröffentlichten Bericht die hohe Zahl von Kirchenaustritten in der Schweiz unter anderem mit Aufdeckungen von Missbrauch in Verbindung gebracht.

In einer im vergangenen Oktober veröffentlichten Studie zeigte die Universität Zürich, dass es in der römisch-katholischen Kirche der Schweiz seit Mitte des 20. Jahrhunderts mindestens 1.002 Fälle von sexuellem Missbrauch gegeben hat.

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Die Schule sagte, dies sei nur die „Spitze des Eisbergs“, da die meisten Fälle nicht gemeldet würden oder Dokumente vernichtet würden.

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